Vorwort

Der Arbeitskreis Bildung & Wissenschaft umfasst die Bereiche frühkindliche Bildung im Kindergarten, allgemeine Schulbildung sowie Berufs- und Hochschulbildung. Darüber hinaus beschäftigt sich der Arbeitskreis mit Wissenschaft und Forschung im Hochschulbereich sowie an außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Die Vermittlung von Wissen und das Heranführen an neue  Sachverhalte müssen in allen Bildungsbereichen unabhängig von der aktuellen politischen oder ideologischen Ausrichtung erfolgen.

Kindergarten, Schule und Hochschule müssen Orte des freien Denkens, der uneingeschränkten Diskussionskultur und des Wissenserwerbs ohne politischen Anstrich sein. Kinder und Jugendliche sollen jederzeit Fragen stellen können – und sie haben das Recht auf eine ehrliche und sachbezogene Antwort. Nur durch eine wertfreie Vermittlung aller Aspekte können sie abwägen, sich eine eigene Meinung bilden und zu mündigen, selbstdenkenden Bürgern heranwachsen.

Frühkindliche Bildung – altersgerechte Förderung statt Aufbewahrung

Ob im Kindergarten oder bei einer Tagesmutter – viele Kinder werden in Sachsen tagsüber außerhalb der eigenen Familie betreut. Die meisten Eltern im Freistaat Sachsen sind auf Betreuungsangebote in Kindertageseinrichtungen angewiesen, weil sie in Teil- oder Vollzeit arbeiten. Es ist daher notwendig, dass sie ihr Vertrauen indie Kompetenzen der pädagogischen  Fachkräfte sowie in ein sicheres, geborgenes Umfeld für ihre Kinder legen können.

Auch für Kinder und ihre natürliche Entwicklung ist es wichtig, dass sie Zeit mit anderen Kindern verbringen. Sie entwickeln dadurch nicht nur ihre sozialen und emotionalen Fähigkeiten,  sondern lernen Selbstvertrauen, Verantwortungsbewusstsein und Selbstständigkeit. Gerade in der heutigen Zeit, da Kinder häufig ohne Geschwister oder Nachbarskinder aufwachsen, sind die  Zeiten im Kindergarten eine gute Ergänzung zur elterlichen Erziehung und Fürsorge.

Es ist daher unerlässlich, dass Kindertageseinrichtungen unseren Kindern Sicherheit und Geborgenheit bieten, aber auch ein ideologie- und politikfreier Ort sind. Neben einem strukturierten  Tagesablauf und festen Bezugspersonen sind altersgerechte Förderangebote und kindgerechte ildungsinhalte wichtig. Eine manipulative Sexualerziehung im frühkindlichen Bildungsbereich  lehnen wir ab. Dem natürlichen Schamgefühl kleiner Kinder ist sensibel und rücksichtsvoll zu begegnen.

Initiativen der AfD-Fraktion:

  • Antrag: „Spracherziehung flächendeckend in Kindertageseinrichtungen fördern“ – vgl. Drs. 7/2446 Ein Drittel der Schulanfänger kämpft mittlerweile mit Sprachproblemen. Wir fordern  daher eine flächendeckende Sprachförderung in allen Kindergärten.
  • Haushaltsantrag: Elternbeitragsfreies Vorschuljahr – vgl. Drs. 7/6509 Eltern werden zunehmend stärker belastet. Wir fordern daher die Übernahme der monatlichen  Kinderbetreuungskosten für das Vorschuljahr.
  • Haushaltsantrag: Landerzieherprämie – vgl.Drs. 7/6508 Ländliche Regionen sind besonders stark vom Erziehermangel (z. B. durch Überalterung) betroffen. Wir wollen eine Prämie für  Erzieher,die nach ihrer Ausbildung mindestens fünf Jahre lang in einem Kindergarten im ländlichen Raum tätig werden.
  • Haushaltsantrag: „Haus der Kleinen Forscher“ für alle Kindertagesstätten – vgl. Drs. 7/6510 Das „Haus der kleinen Forscher“ ist eine gemeinnützige Stiftung, welche sich für gute  frühkindliche Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) engagiert. Mit Hilfe spielerischer Experimente und unter Ausnutzung des  natürlichen Entdeckerdrangs und der Neugier soll der Erfindergeist der Kinder sachsenweit gefördert werden.
  • Antrag: „Natürliche und persönliche Grenzen von Kindern schützen – Eine alters- und kindgerechte frühkindliche Sexualerziehung im Bildungsplan festschreiben“ – vgl. Drs. 7/7678
    Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Wir als Erwachsene müssen sensibel ihre natürlichen Schamgrenzen respektieren. Daher lehnen wir eine übergriffige Sexualpädagogik, die Kindern aktiv sexuelles Verhalten, sexuelle Entwicklung oder Orientierung aufdrängt strikt ab.

Lehren statt Bekehren – Schule als Ort einer ideologiefreien Bildung

Schule ist ein komplexes System von Bildung und Erziehung mit dem Ziel, die Kinder und Jugendlichen mit anwendungsbereitem Wissen und praktischen Fähigkeiten auszustatten. Die Schulen  sollen die Grundlagen dafür schaffen, dass sich die Schüler auf ihrem Bildungsweg eigenständig Wissen erschließen können und so zu selbstdenkenden und mündigen Bürgern heranwachsen.

Dabei erachten wir es als erforderlich, dass vor allem nachhaltiges Wissen und Verständnis in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Wirtschaft sowie in der  deutschen Muttersprache erworben wird. Mathematik und Naturwissenschaften sind nicht nur für  technische oder naturwissenschaftliche Berufe  unerlässlich, sondern bilden die Grundlage für fast alle  beruflichen Ausrichtungen. Zu einer umfassenden Bildung gehören zudem Kunst-, Musik- und Sportunterricht sowie Geschichte und mindestens eine Fremdsprache. Grundkenntnisse in Politik, Gesellschaft und Recht runden das Wissen junger Menschen ab. Die in den letzten Jahren zunehmende Ideologisierung des Unterrichts unter dem Deckmantel „politische Bildung“ und  „Demokratieerziehung“ steht der Herausbildung einer eigenen, unabhängigen Meinung entgegen. Daher lehnen wir jegliche politische Einflussnahme auf die Meinungsbildung unserer Kinder und  Jugendlichen in der Schule ab.

Initiativen der AfD-Fraktion:

  • Antrag: „Gute Bildung schaffen – Grundlagenfächer stärken und Politische Bildung zurückfahren“ – vgl. Drs. 7/3064 Zugunsten umstrittener ideologischer Zielstellungen gab es seit 2019 Kürzungen in den Fächer Biologie, Englisch, Sport, Deutsch und Mathematik. Der verstärkte Fokus auf die Politische Bildung muss wieder dauerhaft auf das Maß vor Einführung der neuen  Lehrpläne reduziert werden.
  • Haushaltsanträge: Kürzungen in den Bereichen Demokratieerziehung und politische Bildung“ – vgl. Drs. 7/6503 und 7/6505 Die im Sächsischen Staatshaushalt für die Jahre 2021 und 2022  vorgesehenen Mittel für die politische Bildung und Demokratieerziehung wollten wir zugunsten einer kostenlosen Frühstücksversorgung in Grund- und Förderschulen kürzen.
  • Antrag: „Die Fibel-Methode zum Erlernen von  Lesen und Schreiben verbindlich einführen“ – vgl. Drs. 7/2242 Bildungssprachliche Kompetenzen sind wesentliche Voraussetzungen für den  Schul-, Ausbildungs-, und Studienerfolg. Die besten Ergebnisse zum Erlernen von Lesen und Schreiben werden durch die Anwendung der Fibel- Methode (analytisch-synthetische  Leselehrmethode) erreicht.1 Daher möchten wir, dass die Fibel-Methode an sächsischen Grundschulen verbindlich angewandt wird.
  • Antrag: „Ökonomie statt Ideologie: Die Vermittlung eines soliden Wirtschaftswissens in der Schule fördert die Verantwortung junger Menschen für ihre Zukunft“ – vgl. Drs. 7/7869 Anstelle politikwissenschaftlicher Analysen  muss in den allgemeinbildenden Schulen solides Wirtschaftswissen vermittelt werden. Den mangelnden ökonomischen Kenntnissen der Absolventen  wollen wir ein eigenständiges Unterrichtsfach Wirtschaft bzw. einen verpflichtenden Grundkurs Ökonomie entgegensetzen.

Wissen, Werte, Wirklichkeit – in der Schule für das Leben lernen

Vermittlung von gesellschaftlichen Wertevorstellungen wie Achtung und Wertschätzung der heimischen Natur, Anerkennung der Leistungen vorheriger Generationen, Weitergabe und Erhalt von  Traditionen, Geschichte und Kultur – also Wissen um die eigene Identität – zu einer guten Bildung. Das Erlernen von Schreiben, Lesen und Rechnen sowie die Entwicklung motorischer  Fähigkeiten müssen in den ersten Schuljahren im Vordergrund stehen. Das Jahr 2020 hat es deutlich gezeigt: Das Fehlen sozialer Kontakte führte bei Kindern und Jugendlichen zu einem deutlich  gestiegenen Medienkonsum. Daher ist ein vernünftiger Umgang mit digitalen Medien, Struktur und Augenmaß besonders im Vorschulalter und in der Grundschule wichtig. Erst ab  Klassenstufe 4 sollte an dieses Thema herangeführt werden. Das Austragen von Konflikten zwischen Kindern und Jugendlichen aller Altersstufen gehört zur Persönlichkeitsentwicklung. Wird ein  Kind aber regelmäßig Opfer verbaler oder nonverbaler Angriffe (auch im digitalen Raum) spricht man von Mobbing bzw. Cybermobbing. Hierbei handelt es sich um ein schulartübergreifendes  Problem, dem mit aller Konsequenz entgegenzutreten ist. Um Mobbing wirksam zu bekämpfen, müssen die Ursachen behoben und Lehrer sowie Schüler dafür sensibilisiert und mit dem nötigen Wissen ausgestattet werden.

Initiativen der AfD-Fraktion:

  • Antrag: „Schulgartenunterricht stärken – Ausstattung mit Schulgärten landesweit sicher stellen“ – vgl. Drs. 7/861 Im Schulgarten kommen Kinder nicht selten erstmalig und intensiv mit der  heimischen Pflanzen- und Tierwelt in Berührung. Sie bauen Kulturpflanzen an, beobachten das Wachstum und den jahreszeitlichen Zyklus, verstehen die Herkunft von Lebensmitteln und das komplexe Gefüge unserer Umwelt.
  • Änderungsanträge zum Gesetzentwurf „Längeres gemeinsames Lernen in Sachsen“  Einführung einer Technischen Oberschule – vgl. Drs. 7/3221 und 7/3225 Unser Gegenentwurf zur  Gemeinschaftsschule sieht das längere gemeinsame Lernen bis zur Klassenstufe 8 und durch einen Haupt- bzw. Realschulbildungsgang in ausgewählten Fächern ab Klasse 7, eine optimale  Förderung des einzelnen Schülers je nach Leistungsvermögen vor. Voraussetzung für den Übergang zum Gymnasium ist ein Notendurchschnitt von 1,5 in den Hauptfächern. Durch eine  stärkere Zusammenarbeit mit der Wirtschaft soll die Berufsausbildung gestärkt werden. Kopfnoten sind in Form von Noten zu erteilen.
  • Antrag: „Digitalisierung mit Augenmaß an Sachsens Bildungseinrichtungen umsetzen“ – vgl. Drs. 7/5749 In Kindertageseinrichtungen und in den ersten drei Jahren der Grundschule soll sich die aktive Nutzung digitaler Endgeräte (Smartphone, Tablet, Laptop) auf Erzieher und Lehrer beschränken.
  • Antrag: „Gewalt und Mobbing an Schulen entschieden und konsequent entgegentreten“ – vgl. Drs. 7/5167 Neben einer eindeutigen Definition für Mobbing bedarf es unkomplizierter Hilfe  für die Opfer sowie einer konsequenten Verfolgung der Täter. Ein stärkerer Fokus auf dieses Thema soll bereits in der Lehramtsausbildung und durch regelmäßige Fortbildungen in den  Schulen gelegt werden.
  • Haushaltsantrag: Einrichtung einer Ombuds stelle Antimobbing im Ministerium – vgl. Drs. 7/6496 Mobbing ist kein alleiniges Problem der Schulen, sondern unserer gesamten Gesellschaft.  Im Kultusministerium soll ein dringend notwendiger Ansprechpartner für die Bekämpfung von Mobbing – und damit auch Diskriminierung – geschaffen werden.
  • Antrag: „Lehrermangel an Oberschulen im Freistaat Sachsen“ – vgl. Drs. 7/3843 Lehrermangel an Oberschulen ist ein eklatantes Problem. Den Ursachen der geringen Zahl der  Studienanfänger und Bewerber für diese Schulart muss auf den Grund gegangen und die Attraktivität der Oberschulen deutlich verbessert werden.
  • Antrag: „Traumberuf Lehrer auf dem  Land – Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Lehrerberufs in Bedarfsregionen“ – vgl. Drs. 7/7960 Die Lehrerausbildung in die Fläche bringen  und eine Landlehrerquote für Studenten, die sich für eine Lehrertätigkeit in ländlichen Regionen verpflichten, einführen.

Ideologiefreie Wissenschaft & Technologieoffene Forschung

Gerade weil sowohl im Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetz als auch in der Verfassung des Freistaates Sachsen die Freiheit von Forschung und Lehre fest verankert sind, muss deren Wahrung in  der Praxis auch immer wieder eingefordert werden. Egal ob zukünftige Energiequellen, Fachkräftemangel, Bildungsniveau oder Asylpolitik – ein offener wissenschaftlicher Diskurs zu  verschiedenen gesellschaftlichen Themen muss immer möglich sein. Keine Meinung, solange sie auf dem Boden unseres Grundgesetzes fußt, darf vorverurteilt oder ausgeschlossen werden.  Diffamierung und Ausgrenzung von Andersdenkenden darf nicht als legitimes Mittel vermeintlich moralisch überlegener Meinungs-Eliten eingesetzt werden.

Wir fordern daher die Abkehr von einer zunehmend politisch korrekten Wissenschaft der Haltung, unter deren Druck Studenten, Wissenschaftler und Mitarbeiter von Hochschulen und  Forschungseinrichtungen genötigt werden, eine einseitige und begrenzte Wissenschaftsmeinung einzunehmen. Bestes Beispiel ist hier die ideologische Geschlechterpolitik (Gender-  Mainstreaming), in deren Namen Gegenargumente gar nicht erst toleriert und deren Befürworter beschimpft und verunglimpft werden. Toleranz ist für die Verfechter dieser Politik eben nur eine  Einbahnstraße. Wir fordern im geisteswissenschaftlichen Kontext eine tatsächliche Toleranz gegenüber allen fundierten wissenschaftlichen Meinungen und setzen uns in den Natur- und  Ingenieurwissenschaften für eine politikunabhängige, technologieoffene Forschung ein. Gerade im Bereich der Energieforschung brauchen wir größtmögliche Offenheit, um auch in den nächsten  10 bis 20 Jahren eine hohe wissenschaftliche und technische Kompetenz im internationalen Vergleich vorweisen zu können. Dazu gehören auch der Erhalt und der Ausbau von Kompetenzen auf  dem Gebiet der Kerntechnik – auch wenn die regierungstragenden Parteien in Deutschland aus der Kernenergie aussteigen. Weltweit werden neue Kernkraftwerke gebaut und zukunftsfähige neue  Konzepte entwickelt, die unter anderem auch alte Brennelemente verwerten und somit das Entsorgungs- und Lagerungsproblem lösen können.

Die Anwendungsbereiche der Kerntechnik sind vielschichtig und das Potential, welches darin steckt, hat es verdient, aus dem Dornröschenschlaf geweckt zu werden. Denn ohne Forschung und  Entwicklung in diesem Bereich ist Sachsen auch international abgehängt – und das sollte nicht das Ziel guter Zukunftspolitik sein.

Initiativen der AfD-Fraktion:

  • Antrag: „Kernenergie nicht verteufeln, sondern innovative, zukunftsfähige und nachhaltige Forschungs- und Entwicklungskonzepte fördern“ – vgl. Drs. 7/3838
  • Antrag: „Einbahnstraße Energiewende beenden – technologieoffene Forschung und Entwicklung in Sachsen gewährleisten“ – vgl. Drs. 7/3839
  • Haushaltsantrag zum Erhalt von Wissen und Kompetenz in der Kernforschung – vgl. Drs. 7/6494

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