Um den Ärztemangel zu beheben, wirbt die sächsische Regierung intensiv um Medizinstudenten aus Usbekistan und anderen Ländern (Drs. 7/16684).
Wie nun aus einer Kleinen Anfrage (7/16988) hervorgeht, fallen dafür keine Studiengebühren an, obwohl die Möglichkeit bestünde. Ebenso werden die Medizin-Studenten aus sogenannten Drittstaaten nicht dazu verpflichtet, „nach Abschluss der Ausbildung in Sachsen zu arbeiten“.
Die Folge: Nur ca. 60 Prozent der Studenten bleiben in Sachsen. Laut dem Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages kostet ein Medizinstudium im Durchschnitt 170.500 Euro. Dieses Geld muss vom deutschen Steuerzahler vorher erwirtschaftet werden.
Aktuell studieren 335 Personen aus Nicht-EU-Staaten Medizin in Sachsen (Drs. 7/16988, S. 10).
Zu den Ergebnissen der Anfrage erklärt der sächsische AfD-Fraktionsvorsitzende Jörg Urban:
„Es ist ein teurer Irrweg, die Ärzte der Zukunft aus Usbekistan und anderen Nicht-EU-Staaten gewinnen zu wollen. Der richtige Weg wäre es, die Landarztquote deutlich zu erhöhen und die angehenden Ärzte dazu zu verpflichten, nach dem Studium in Sachsen zu bleiben. Ansonsten werden sehr gute sächsische Schüler mit einer Abiturnote von 1,1 oder 1,2 vom Medizin-Studium ferngehalten.
In Sachsen fehlen fast 400 Hausärzte. Wir könnten diese Ärzte problemlos in unserem eigenen Land finden, wenn die Vorabquote für Drittstaaten entfiele.
Dass Studenten aus Nicht-EU-Staaten in Sachsen – abgesehen von den Musikhochschulen – keine Studiengebühren bezahlen müssen, halte ich ebenso für einen schwerwiegenden Fehler.
Würde Sachsen pro Semester (Halbjahr) 1.500 € an Gebühren verlangen, kämen durch die 15.275 Studenten aus Nicht-EU-Staaten insgesamt fast 46 Millionen Euro zusammen.
Das ist eine beträchtliche Summe, die es wiederum erlauben würde, mehr Medizin-Studienplätze zu schaffen. So ginge kluge Hochschulpolitik, liebe CDU!“