Laut MDR fällt an der Chemnitzer Annenschule fast der gesamte naturwissenschaftliche Unterricht aus, weil es keine Lehrer gibt. In den Klassen 7, 8 und 9 sei derzeit kein Physikunterricht möglich. Chemie entfällt in allen Klassen und Mathe gibt es teilweise nur eine Stunde pro Woche.
Weil die Zustände an anderen Schulen ähnlich sind, hat das Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) der LVZ zufolge empfohlen, hauptsächlich den Unterricht in der 1., 4., 5., 10. und 12. Klasse abzusichern. Das bedeutet noch mehr Ausfall für die restlichen Klassenstufen.
Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der sächsischen AfD-Fraktion, Dr. Rolf Weigand:
„Ich bin wirklich entsetzt über die Schilderungen von den Lehrern, Eltern und Schülern. Wenn unsere Schulen teilweise gar keinen naturwissenschaftlichen Unterricht mehr anbieten, entsteht eine Generation, die in der hochtechnisierten Arbeitswelt hoffnungslos hinterherhinkt.
Um diese Notsituation in den Griff zu bekommen, ist es aus meiner Sicht falsch, de facto ein Triage-System mit der Bevorzugung einzelner Klassen einzuführen. Ich fordere CDU-Kultusminister Christian Piwarz vielmehr auf, endlich einmal kreativ zu werden.
Für den Sportunterricht wären Kooperationen mit Vereinen denkbar. Dann hätte der Sport-Bio-Lehrer mehr Zeit für Biologie. Zudem weiß ich, dass es in Chemnitz zahlreiche naturwissenschaftliche Akademiker gibt, die aufgrund ihrer persönlichen Lebensumstände einspringen könnten. Diesen muss Piwarz ein lukratives Angebot machen, um sie stundenweise für die Schulen zu gewinnen.
Wichtig ist: Wir brauchen sofort vorübergehend mehr MINT-Seiteneinsteiger, mehr Versetzungen verbeamteter Lehrer aus Leipzig und Dresden in Mangelregionen und ehemalige Lehrer, die sich noch einmal bereit erklären!“