Post aus Sachsen! Die Sonntagskolumne von Jörg Urban
Liebe Freunde, liebe Leser,
wer etwas verändern will, muss aufstehen! Wer sich nach Freiheit sehnt, muss aus dem ewigen Winterschlaf erwachen, in dem unser Land steckt.
Und wer seine Heimat liebt, sollte sich selbst in den finstersten Stunden die Hoffnung auf Besserung bewahren.
Das ist für mich die bleibende Botschaft des Osterfestes. Ostern steht für Heimatliebe, Frieden, Zuversicht und – ja – auch für Protest! Zu Ostern befreien wir uns von alten Lasten. Wir ziehen hinaus und wir bekennen Farbe.
Unnachahmlich hat das Johann Wolfgang von Goethe in seinem berühmten Osterspaziergang geschildert. „Überall regt sich Bildung und Streben“.
Diesen Impuls der Natur nehmen die Menschen auf. Sie verlassen die engen Gassen ihrer Städte, putzen sich heraus und folgen dem Licht der Sonne ins Freie, um sich so selbst ihre Freiheit zu erringen. Nichts und niemand kann sie aufhalten.
Die selbstbewussten Bürger erkunden ihre Heimat und erkennen: „Hier ist des Volkes wahrer Himmel.“ Denn: „Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein.“
Durch diese Geisteshaltung, die hier zum Ausdruck kommt, konnte das christliche Europa über Jahrhunderte hinweg zum Motor des technischen und sozialen Fortschritts werden. Während andere Religionen auf Verbote setzten und Mohammed glaubte, nach seiner Generation gehe es steil bergab, predigte das Christentum eine „Theologie der Vernunft“ – so sagt es der amerikanische Religionssoziologe Rodney Stark.
Ersichtlich werde das an der „singulär christlichen Erfindung des 12. Jahrhunderts – der Universität“. Ebenso erwähnt Rodney Stark in diesem Zusammenhang die Zurückdrängung der Sklaverei „im mittelalterlichen Europa“.
Und schon lange davor etablierte das Christentum die Tugend des Fleißes. Benedikt von Nursia (480-547) schrieb: „Die Trägheit ist der Feind der Seele.“ Das Christentum war also von Anfang an keine Religion des reinen Betens und Meditierens. Sie suchte den Ausgleich zwischen Arbeit und Besinnung, so wie er auch in den Jahreszeiten der Natur angelegt ist.
Der Frühling steht dabei für den Aufbruch, für Innovation, für Wissenschaft und für Freiheit. Bedenken Sie bitte auch das zu Ostern!
Ich betone das so eindringlich, weil Deutschland heute von Kräften regiert wird, die all diese Errungenschaften des christlichen, aufgeklärten Europas verraten. Sie bevormunden die Bürger. Sie betreiben einen Fundamentalismus der „Erneuerbare Energien“. Und sie verdammen die Technologieoffenheit und die unternehmerische Freiheit.
Außerdem geben sich diese Kräfte einer beliebigen Fernstenliebe hin, statt Nächstenliebe zu praktizieren. Wir können nicht die halbe Welt in Deutschland aufnehmen. Wir können aber bedürftige, deutsche Familien und deutsche Senioren unterstützen. Das ist sinnvolle Nächstenliebe.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese Nächstenliebe in Ihrem persönlichen Umfeld erleben und bewahren können. Ostern ist natürlich vor allem auch Familienzeit. Wenn die eigenen Kinder oder Enkel im Garten nach Ostereiern suchen, ist die Welt in Ordnung. Gleiches gilt, wenn man nach langer Zeit Freunde und Verwandte wiedertrifft. Diese alltäglichen Glücksmomente heilen viele Wunden. In diesem Sinne: Genießen Sie die freie Zeit und genießen Sie ihre Freiheit!
Denken Sie darüber hinaus bitte immer daran: Auf den Winter folgt stets der Frühling. Auf die Nacht folgt stets der Tag. Auch in der Politik. Bleiben wir deshalb optimistisch und arbeiten weiter daran, dass noch mehr Menschen aus ihrem politischen Winterschlaf erwachen.
Bis nächsten Sonntag,
Ihr Jörg Urban