Staatsbürgerkunde in Unternehmen inklusive Gesinnungsüberprüfung der Mitarbeiter? Dafür überweist der Freistaat Sachsen dem Verein „Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen“ im Jahr 2024 insgesamt 365.484,12 Euro. Das ergab eine Kleine Anfrage (Drs. 7/15492) der AfD-Abgeordneten Martina Jost.
Der Verein wendet sich insbesondere an Personalabteilungen: Sie sollen angebliche „Extremisten“ unter den Angestellten und Geschäftspartnern identifizieren. „Extremist“ nach Lesart des Vereins scheint dabei jeder zu sein, der „Diversity“ und „Multikulti“ kritisch sieht.
Das unausgesprochene Ziel ist ein Boykott der Geschäftspartner mit abweichender Meinung und eine Kündigung von Mitarbeitern mit regierungskritischen Ansichten.
„Seit der Aufklärung hat sich zum Glück das Ideal des mündigen Bürgers durchgesetzt. Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen, sollte daher eine Selbstverständlichkeit sein.
Die Vorstellung, dass erwachsene Menschen an ihrem Arbeitsplatz eine Art Staatsbürgerkunde-Unterricht erhalten, damit sie ja nicht auf falsche, eigene Gedanken kommen, ist unerhört. Die politische Meinung ist Privatsache. Der Arbeitgeber hat es folglich zu unterlassen, tendenziöse Vereine zur Indoktrination der Mitarbeiter einzusetzen“, so Jost.