Eine Kleine Anfrage (Drs. 7/10276) des gesundheitspolitischen Sprechers der sächsischen AfD-Fraktion, Frank Schaufel, hat eine Unkenntnis des SPD-geführten Sozialministeriums über konkrete Maßnahmen gegen den Ärztemangel in unterversorgten, ländlichen Regionen zu Tage gefördert. Das Ministerium redete sich mit der Zuständigkeit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS) heraus.
Dazu erklärt Frank Schaufel:
„In sechs Regionen herrscht akute Unterversorgung. Zudem drohen 23 weitere hausärztliche Planungsbereiche ebenfalls in die Unterversorgung abzurutschen. Betroffen ist damit etwa die Hälfte von Sachsen.
Nach unserer Vorstellung ist es die Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung, der Unterversorgung mit Eigeneinrichtungen entgegenzuwirken. Die Bemühungen, dies zu realisieren, sind allerdings leider zu gering. Es hilft auch nichts, wenn sich das Sozialministerium und die Kassenärztliche Vereinigung hier gegenseitig die Verantwortung zuweisen.
Wenn in einer unterversorgten Region ein weiterer Hausarzt in Rente geht, ist die Kassenärztliche Vereinigung gefordert, seine Praxis im Zweifelsfall zu übernehmen und einen Nachfolger zu organisieren. Das Sozialministerium muss hierüber in Kenntnis gesetzt werden und eine Erfolgskontrolle dieser Maßnahme durchführen.“
Hintergrund: Aktuell sind 423 Vertragsarztsitze in Sachsen unbesetzt. 30 Prozent der praktizierenden Ärzte in Sachsen über 60 Jahre alt, elf Prozent bereits über 65.