Nach fünfjähriger Forschungstätigkeit veröffentlichte 2021 das Institut für Umweltplanung der Uni Hannover eine Analyse über geeignete Standorte für Windräder. Das Ergebnis: Deutschlandweit könnten auf maximal 1,5 Prozent der Fläche Windräder „konfliktfrei“ für Mensch, Natur und Tiere aufgestellt werden.
In Sachsen liegt der Wert an geeigneten Flächen laut dieser Analyse jedoch deutlich darunter, weshalb selbst der MDR zugibt: „Sachsen ist vergleichsweise ungeeignet für Windkraftanlagen.“
Thomas Thumm, regionalpolitischer Sprecher der sächsischen AfD-Fraktion, erklärt: „Angesichts dieser wissenschaftlichen Ergebnisse war es eine wirklichkeitsfremde Harakiri-Aktion, als die Regierung von CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer 2023 ein Flächenziel von zwei Prozent für Windindustrieanlagen gesetzlich festschrieb.
In einem ersten Schritt wollen wir diesen Wert auf 1,3 Prozent herabsetzen und den willkürlichen Wildwuchs außerhalb von Vorranggebieten unterbinden, um die Anwohner und unsere Wälder zu schützen. Das ist in Sachsen mit unserem Gesetzentwurf rechtlich sofort möglich.
Darüber hinaus streben wir perspektivisch einen generellen Ausbaustopp an. Denn Windkraft liefert keine zuverlässige Stromversorgung. Kernkraft dagegen schon.“
Im Infrastrukturausschuss bestätigten heute mehrere Experten diese Sichtweise: Professor Dr. Andreas Berkner sprach sich für die 1,3 Prozent aus. Der Sächsische Landkreistag sowie der Sächsische Städte- und Gemeindetag unterstützten dieses neue Ziel auch.
Professor Dr. Stefan Kofner forderte das ebenso und fragte, warum Sachsen bei der „Verspargelung“ der Landschaft mit Übererfüllung der Bundesziele den „Musterschüler“ spielen wollte.
Der Regionalplaner Dr. Gerd Rojahn sah es als notwendig an, den Bundesländern mehr Spielraum zu geben, statt sie de facto zum Ausbau der Windkraft zu zwingen.
Rojahn erachtet die sogenannte „Energiewende“ generell als einen Fehlschlag. Deutschland sei das einzige Industrieland, das diesen Sonderweg der Energie-Erzeugung gehe. Das koste die Steuerzahler ca. eine Billion Euro, bringe aber kaum einen wirklich messbaren Nutzen für das Klima, geschweige denn für die Bürger.