Post aus Sachsen! Die Sonntagskolumne von Jörg Urban
Liebe Freunde, liebe Leser,
fast 140 Jahre lang stand „Made in Germany“ für deutsche Ingenieurskunst der Extraklasse.
Zunächst galt Deutschland mit Goethe, Schiller und Kant als Land der Dichter und Denker. Doch gegen Ende des 19. Jahrhunderts schaffte es unsere Nation auf einmal, auch die besten Forscher, Techniker und Erfinder hervorzubringen.
Belohnt wurde das später mit Nobelpreisen für Wilhelm Röntgen, Max Planck, Albert Einstein, Werner Heisenberg und viele andere.
Im Ausland betrachtete man diese Entwicklung mit Staunen, aber auch mit Argwohn. Und so dachte Großbritannien im Jahre 1887, es sei eine gute Idee, vor den neuen Konkurrenzprodukten der Deutschen zu warnen, und zwar mit der Herkunftsbezeichnung „Made in Germany“.
Ähnlich wie die heutige staatliche Bevormundung ging dieser Warnhinweis jedoch nach hinten los. „Made in Germany“ setzte sich weltweit als Gütesiegel durch.
Während es Großbritannien damals nicht schaffte, den Erfolg der deutschen Industrie zu verhindern, so ist es inzwischen leider den deutschen Regierungen der letzten Jahre gelungen, diese Basis unseres Wohlstands schwer zu beschädigen.
Diese Meinung vertritt nicht nur die AfD. Sie kommt von angesehenen Verbänden, den Unternehmen selbst und zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Wirtschaftsberichterstattung.
Das „Manager Magazin“ erklärte unlängst, dass „zu viel Moral, zu hohe Preise“ und „zu wenig Technologiekompetenz“ aus „Made in Germany“ ein „German free“ gemacht hätten.
Mit dem Label „German free“ werben Unternehmen damit, „keinerlei Bauteile aus Deutschland“ zu verwenden. Den Grund dafür bekamen wir ganz pauschal von der Generaldirektorin der Welthandelsorganisation erklärt.
Die Frau aus Nigeria sagte: „Wenn wir mit China sprechen, bekommen wir einen Flughafen, aber wenn wir mit Deutschland sprechen, hält man uns einen Vortrag.“ Sie spielte damit auf die Arroganz deutscher Politiker an, Entwicklungsländern hypermoralisch Vorschriften für die Weltklimarettung zu machen.
Die massive Verteuerung der Energie in Deutschland bringt dem „Klima“ allerdings selbst dann nichts, wenn man an die Grundsätze dieser Klimareligion glaubt.
Denn: Deutsche Industrieunternehmen wie der Chemie-Riese BASF hören natürlich nicht einfach auf mit ihrer Produktion. Sie fliehen nach China und investieren dort 10 Milliarden Euro. Das habe den Effekt, „dass der CO2-Ausstoß bei der Produktion in etwa um Faktor zehn steigen wird“, konstatiert das „Manager Magazin“.
Die Wahrheit ist also: Die Industrieflucht aus Deutschland schadet dem „Klima“, weil die Umweltstandards in China viel geringer sind.
Unmittelbar vor den Toren Sachsens – in Schwarzheide – betreibt BASF auch ein Werk. Wir müssten uns um den „Strukturwandel“ der Lausitz keine Sorgen machen, wäre es gelungen, BASF davon zu überzeugen, ihre 10 Milliarden Euro lieber bei uns statt in China zu investieren.
Neben dem „Manager Magazin“ warnte vor wenigen Tagen die FAZ noch aus einem anderen Grund vor dem Ende von „Made in Germany“: Obwohl es in Deutschland eine regelrechte Akademikerschwemme gibt, fehlen den Technischen Hochschulen und Universitäten mittlerweile die angehenden Ingenieure.
Im Klartext: Da Mathematik und die naturwissenschaftlichen Fächer an den Schulen derart vernachlässigt und schlechtgemacht wurden, will kaum noch jemand Ingenieur werden.
Elektrotechnik ist so in einem Bundesland auf den letzten Platz der Beliebtheitsskala gerutscht, obwohl wir zugleich zu hören bekommen, alle Lebensbereiche müssten elektrifiziert werden.
Angesichts dieser Zustände ist sich die Wirtschaftspresse sicher: „Moderne Software“ werde „vor allem eins sein: German free“.
45 Prozent der deutschen Unternehmen mit hohen Stromkosten „planen oder realisieren“ bereits ihre Abwanderung. Zudem wollen 51 Prozent der großen Industriebetriebe mit mehr als 500 Mitarbeitern Deutschland verlassen. Das ist das Ergebnis der von der CDU begonnenen „Energiewende“.
Diesen Niedergang müssen wir stoppen. Das kann nur gelingen mit günstiger Energie. Und diese günstige Energie liefert heute die Kohleverstromung, liefert morgen die Kernkraft und sie kann aus Russland bezogen werden.
Zeit also für eine grundsätzliche Politikwende, um unseren Wohlstand und den internationalen Ruf Deutschlands zu retten!
Machen wir uns stark für Naturwissenschaft und Technik!
Machen wir uns stark für Vernunft in der Wirtschaftspolitik!
Machen wir uns stark für „Made in Germany“!
Bis nächsten Sonntag,
Ihr Jörg Urban