Haben Sie schon zu Mittag gespeist? In der Kantine? Oder daheim? Vielleicht ja auch nur an einer Imbissbude? Wie dem auch sei: Teurer als zehn bis zwölf Euro wird Ihr Mittagessen nur zu besonderen Anlässen ausfallen. Zum Geburtstag. An Weihnachten und am Hochzeitstag.
Bei CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer und seinem Kabinett ist das anscheinend anders. Da gibt es offensichtlich ein paar mehr Feiertage als für die Normalbürger. Denn wie aus einer Kleinen Anfrage (Drs. 7/4100) unseres Abgeordneten Roberto Kuhnert hervorgeht, gönnten sich Kretschmer und seine Ministerriege im Jahr 2018 in Berlin ein Mittagessen für 3.565,99 Euro.
Da wollen wir jetzt schon genauer wissen, was da alles aufgetischt wurde. An dem Essen dürften ca. 25 Personen teilgenommen haben. Das würde pro Person 142,64 Euro ergeben. Dafür bekommt der hart arbeitende Maurer fast 50 Bratwürste.
Zudem gibt es einen klitzekleinen Gehaltsunterschied: Während Minister fast 15.000 Euro pro Monat einstreichen, müssen viele Arbeitnehmer in Sachsen auf Niedriglohnniveau herumkrebsen.
Das Mittagessen für 3.565,99 Euro war übrigens keine Ausnahme. In der Kleinen Anfrage von Kuhnert musste die Regierung zugeben, dass sie es auch 2020 zu Corona-Zeiten gern mal krachen ließ. Da findet sich ein Mittagessen für immer noch viel zu hohe 1.261,60 Euro und wenn ein Mitarbeiter der Staatskanzlei in Ruhestand geht, kostet das eben 5.474,62 Euro für das Catering.
Für diesen Betrag bekäme man locker im Supermarkt 1.000 Flaschen Sekt. Aber Vorsicht! Kaufen Sie das lieber nicht ein. Sonst denkt die Regierung noch, sie planen eine große Silvesterfeier und das ist selbstverständlich verboten!