Im Streit um den Lehrermangel in Sachsen musste das CDU-geführte Kultusministerium nun einräumen, dass es im Wintersemester 2021/22 einen Rückgang bei den Studienbewerbern für das Lehramt gab. Für die Grundschulen gab es ein Minus von fast 1.000 Bewerbern (von 5.505 auf 4.508) und für Förderschulen von 1.320 (von 5.002 auf 3.682). Das Ziel, deutlich mehr neue Lehrer zu gewinnen, rückt damit in weite Ferne.
Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der sächsischen AfD-Fraktion, Dr. Rolf Weigand:
„Kultusminister Christian Piwarz bekommt den Lehrermangel, der in den nächsten Jahren noch eklatanter wird, nicht in den Griff. Wir fordern ihn deshalb dazu auf, endlich die Einrichtung einer pädagogischen Hochschule zu prüfen und diese Idee voranzubringen. Eine solche Hochschule könnte ich mir in Bautzen, Mittweida oder auch in Zwickau vorstellen, um direkt den ländlichen Raum zu stärken.
Im Gegensatz zu den Universitäten, die auch im Lehramtsstudium sehr theorielastig arbeiten, hätte eine pädagogische Hochschule das Alleinstellungsmerkmal einer sehr praxisnahen Ausbildung. Sie würde ein schnelles, kompaktes Studium ermöglichen und sollte höchsten Wert darauflegen, die Studenten gleich in den ersten Semestern sozusagen ins ‚kalte Wasser‘ zu werfen und vor eine Klasse zu stellen.
Eine enorme Schwachstelle des bisherigen Lehramtsstudiums ist es, dass die Absolventen erst im Referendariat wirklich merken, ob ihnen der Lehrerberuf überhaupt liegt und sie ihn sich langfristig vorstellen können. Dieses Problem lässt sich mit einer pädagogischen Hochschule beheben. Herr Piwarz, bitte übernehmen Sie!“
Hintergrund: Drs. 7/7960