Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Wille,
ich habe mir heute im MDR-Kulturradio das Interview mit Philipp Ruch über den Vandalismus der „Letzten Generation“ angehört und war ehrlich gesagt entsetzt.
Herr Ruch, vom Moderator gänzlich unkritisch vorgestellt als „Aktionskünstler“ und „Philosoph“, wirbt in dem Interview für mehr Radikalismus. Die Aktionen der „letzten Generation“, die schon ein Todesopfer forderten, seien zu harmlos. Man müsse – Ruch zufolge – mit dem Hammer ins Museum gehen und dort die Scheiben einwerfen. Zudem forderte er Klimaextremisten dazu auf, mit schmutzigem Öl Kunstwerke zu attackieren.
Der Moderator der Sendung duldete diese Gewaltaufrufe. Mehr noch: Ich hatte den Eindruck, er wollte Ruch insgeheim unterstützen beim netten Plausch über zivilen Ungehorsam. Unerwähnt blieben indes die juristischen Nachspiele der Aktionen von Ruch und seinem „Zentrum für politische Schönheit“. Dabei wäre genau diese Einordnung wichtig gewesen. So ermittelte z.B. die Staatsanwaltschaft Gera gegen das Zentrum wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung.
Sehr geehrte Frau Wille, wir werden das Recht auf Meinungsfreiheit immer verteidigen und setzen uns für Meinungsvielfalt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein. Die Frage sei jedoch erlaubt, warum konservative und patriotische „Aktivisten“ und „Philosophen“ in ihrem Programm nie vorkommen, Gewaltaufrufe von linksaußen hingegen sogar noch wohlwollend umrahmt werden?
Über eine zeitnahe Klärung des Sachverhalts und kritische Reflexion würden wir uns sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen,
Torsten Gahler
Medienpolitischer Sprecher der sächsischen AfD-Fraktion