Das Wirtschaftsministerium beklagt, dass in Sachsen bis 2030 insgesamt 150.000 Arbeitskräfte weniger zur Verfügung stünden. Aus diesem Grund sucht die Regierung unter anderem in Brasilien nach „Fachkräften“.
Mit einer Kleinen Anfrage (Drs. 7/15456) hat der wirtschaftspolitische Sprecher der sächsischen AfD-Fraktion, Frank Peschel, nun in Erfahrung gebracht, wie stimmig diese Datengrundlage des angeblichen „Fachkräftemangels“ ist.
Das Ergebnis: Die Bevölkerung in Sachsen schrumpft nur sehr langsam (2018: 4.077.937; 2030 – Variante 1: 4.002.010, Variante 2: 3.922.900). Währenddessen wächst allerdings die Verwaltung rasant. Der Freistaat Sachsen plant für 2024 mit insgesamt 96.491 eigenen Beschäftigten. Zum Vergleich: 2017 gab es 81.887 Stellen.
Dazu erklärt Frank Peschel:
„178.302 Menschen in Sachsen sind arbeitslos oder unterbeschäftigt. Darüber hinaus sind sehr viele Sachsen in Teilzeit beschäftigt, die gern mehr arbeiten möchten. Hier gibt es ein Potential von bis zu 180.000 Vollzeitstellen. Hinzu kommen die 152.000 Auspendler, von denen sich viele einen kürzeren Arbeitsweg wünschen. Es gibt also genug Fachkräfte in Sachsen für die nächsten Jahre.
Was allerdings hochproblematisch ist: Durch die immer weitere Aufblähung der Verwaltung entsteht für unsere Unternehmen zusätzliche Bürokratie. Ihre Bürokratiekosten und der sogenannte Erfüllungsaufwand sind in den letzten Jahren laut dem Statistischen Bundesamt enorm angestiegen.
Darüber hinaus entzieht der Staat mit seinen gut bezahlten, sicheren, aber unproduktiven Verwaltungsjobs der Wirtschaft dringend benötigte Arbeitskräfte.
Hier gilt es anzusetzen: Weniger Verwaltung heißt weniger Bürokratieaufwand für die Unternehmen, dafür aber mehr zur Verfügung stehende Arbeitskräfte!“
Hintergrund: In der Staatskanzlei von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) gab es 2021 insgesamt 618 besetzte Stellen. 2024 sollen es 1.123 sein. Es ist also fast eine Verdopplung der Personalstellen innerhalb von drei Jahren geplant.