380 Schüler haben das Abitur 2020 mit der Bestnote 1,0 abgeschlossen. Damit setzt sich die Einser-Inflation nahtlos fort. Zum Vergleich: 2012 schafften nur 33 Gymnasiasten das Kunststück, mit 1,0 abzuschließen (Drs. 6/14545). Das waren 1,09 Prozent. Inzwischen sind es 3,6 %. Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Dr. Rolf Weigand:
„Ich möchte allen Abiturienten mit sehr guten Ergebnissen recht herzlich gratulieren. Sie haben Großartiges geleistet. Dennoch stimmt mich die Einser-Inflation beim Abitur nachdenklich. Sie ist ein deutliches Indiz für eine Absenkung des Niveaus, denn bereits 2017 wurde die Anzahl der in die Gesamtqualifikation einzubringenden Kurshalbjahresergebnisse von 52 auf 40 gesenkt, so dass seitdem mehr weniger gute Ergebnisse gestrichen werden können.
CDU-Kultusminister Christian Piwarz muss sich nun erst recht fragen lassen, warum er die Noten in Mathematik im Nachhinein mit der Begründung anhob, die Aufgaben seien zu schwer gewesen. Anscheinend sind sehr viele Schüler ausgezeichnet damit zurechtgekommen.
Die AfD steht dafür, dass nur die besten Schüler aufs Gymnasium gehen sollten, um danach studieren zu können. Alle anderen sollten auf den Oberschulen praxisnah auf eine Berufsausbildung vorbereitet werden.
Wir haben in Sachsen ein Defizit an Handwerkern, Pflegern und technischen Fachkräften. Es ist deshalb der falsche Weg, Unmengen an Akademikern durch eine Absenkung der Anforderungen hervorbringen zu wollen.“
Hintergrund: 2020 erreichten 380 Schüler ein 1,0-Abitur. 2019 waren es 322. 2018 waren es 279. 2017 schafften dies 240 Schüler. 2016: 167. 2015: 147. 2014: 119. 2013: 101. 2012: 33.