Zur aktuellen Debatte „Rente mit 67, 68 oder 70? – Wer bietet mehr?“ auf Antrag der AfD-Fraktion, erklärt der Abgeordnete, André Wendt:
„Die Idee des wissenschaftlichen Beirates des Bundeswirtschaftsministeriums, das Rentenalter auf 68 Jahre anzuheben, ist unsozial und muss parteiübergreifend verhindert werden. Ein Gerüstbauer oder eine Altenpflegerin können unmöglich bis in dieses hohe Alter arbeiten. Zudem haben wir aufgrund zu niedriger Renten in Deutschland bei der Altersarmut einen Höchststand erreicht, der weiter steigen wird, wenn sich nicht grundlegend etwas ändert. Wie bisher kann es definitiv nicht weitergehen. Das Rentensystem muss insgesamt dringend reformiert werden.
Millionen Bürger werden trotz jahrzehntelanger Arbeit nur eine Rente auf oder unter Grundsicherungsniveau erhalten und müssen dadurch den entwürdigenden Gang zum Sozialamt antreten. Laut OECD liegt das deutsche Rentenniveau mit 48 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt aller Industriestaaten weltweit. Unsere Nachbarn in Österreich haben z.B. ein Rentenniveau von fast 90 Prozent ihres durchschnittlichen Einkommens.
Darüber hinaus zahlen wir nach Aussage von Prof. Raffelhüschen mit unseren deutschen Hilfsgeldern, welche unter anderem auch in die südeuropäischen Staaten fließen, sogar die höheren Renten und den früheren Renteneintritt der Rentner in Südeuropa.
Wenn wir unser Umlagesystem wieder auf solide Füße stellen wollen, müssen zukünftig Politiker, aber auch Selbständige, die über keine private Altersvorsorge verfügen, in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Zugleich muss die Familienpolitik neue Wege gehen: Kinder dürfen nicht länger eine finanzielle Belastung sein. Deshalb brauchen wir z.B. Steuerentlastungen für Familien, Ehe-Kredite, ein Staatsspardepot für Kinder, eine Prämie für jedes geborenen Kind und Hilfe beim Wiedereinstieg ins Arbeitsleben.“