Für die einseitigen Lockerungen der Corona-Beschränkungen ist die Staatsregierung von mehreren Wirtschaftsverbänden kritisiert worden. Die Begrenzung der Ladenöffnung auf 800 Quadratmeter findet die IHK fragwürdig. Die sächsischen Gastronomen fordern eine langsame Öffnung für ihr Gewerbe sowie finanzielle Unterstützung.
Mario Kumpf, tourismuspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, erklärt:
„Die weitere Schließung von Restaurants und Hotels kommt für viele Betriebe einem Todesurteil gleich. Wenn fast alle Geschäfte unter der Einhaltung von Hygienemaßnahmen wieder öffnen dürfen, ist es nicht zu verstehen, warum das z.B. für Restaurants nicht gelten soll. Auch hier ließe sich die Zahl der Tische und Kunden problemlos im Rahmen einer Abstandsregelung begrenzen. Ein Totalverbot ist der falsche Weg.
Zudem brauchen auch sächsische Betriebe rückzahlungsfreie Zuschüsse, so wie sie in vielen anderen Bundesländern ausgezahlt werden. Wenn Familienunternehmen das Wasser bis zum Hals steht, helfen ihnen keine Kredite. Die Absenkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent ist wichtig, reicht aber bei weitem nicht. Zusätzlich benötigen die Gastronomen und Hotelbetreiber ein staatliches Hilfsprogramm, welches zumindest gewerbliche Fixkosten für die Dauer der Schließungen deckt.
Unverständlich ist auch die willkürliche Begrenzung der Ladenöffnung auf 800 Quadratmeter, zumal Baumärkte wieder öffnen dürfen. Eine Begrenzung der Kunden pro Geschäft, wie sie Supermärkte seit Wochen erfolgreich praktizieren, funktioniert auch in großen Läden und in der Gastronomie.“