Die Kleine Anfrage (Drs. 7/3378) mit dem Titel „Tiertransporte aus Sachsen in Drittstaaten“ ergab, dass in den Jahren 2019 und 2020 viele Rinder in Hochrisikostaaten wie den Libanon und Marokko transportiert wurden. Laut Medienberichten laufen auch bereits Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Tierwohlgefährdung. Sachsen zähle zu den „wichtigsten Umschlagplätzen von Rindertransporten in Hochrisikoländer“, berichtete z.B. der rbb.
Dazu erklärt der tierschutzpolitische Sprecher der sächsischen AfD-Fraktion, Thomas Prantl:
„Die Auskünfte der Staatsregierung auf meine Kleine Anfrage sind schockierend. Insgesamt wurden 2019 und 2020 fast 7.000 Rinder tausende Kilometer in weit entfernte Länder transportiert. Diese Quälerei muss ein Ende haben. Die AfD-Fraktion fordert deshalb schon länger, Schlachttiertransporte aus dem Freistaat in Drittländer sofort zu verbieten. Wir wollen zudem die Transportdauer auf höchstens fünf Stunden begrenzen (Drs. 6/17466).
Wie die Regierung jetzt zugeben musste, fanden sogar Transporte in ausgewiesene Hochrisikostaaten statt. 2020 wurden z.B. 305 Rinder nach Algerien gebracht, 132 gingen in den Libanon und 252 nach Marokko. Dies ist unerhört und könnte sogar strafbar sein. Die Tierschutzorganisation ‚Vier Pfoten‘ spricht davon, es gebe systematisch rechtswidrige Tiertransporte, die beantragt und durchgewinkt werden.
Sollte sich dieser Vorwurf bestätigen, wäre dies ein politischer Skandal erster Klasse und die sächsische Regierung hätte beim Tierschutz auf ganzer Linie versagt.
Hinzu kommt: Nach dem qualvollen Transport droht eine grausame Tötung der Tiere nach islamischen Riten. Beim Schächten werden den Tieren z.B. bei vollem Bewusstsein die Kehlen durchgeschnitten.“