Die Handwerkskammern (HWK) sowie Industrie- und Handelskammern (IHK) beklagen einen neuen Höchststand an unbesetzten Stellen in den sächsischen Unternehmen.
Dazu erklärt Mario Beger, handwerkspolitischer Sprecher der sächsischen AfD-Fraktion:
„Wir haben keinen Fachkräftemangel, sondern eine eklatante Schieflage zwischen beruflicher Ausbildung und Studium. Inzwischen haben wir z.B. mehr angehende Theaterwissenschaftler als Fliesenleger, ist in der WELT aktuell zu lesen.
Das stimmt mich sehr nachdenklich. Denn wie das neue Fachkräftemonitoring eindeutig zeigt, brauchen wir mehr Handwerker und Jugendliche, die sich für das deutsche Erfolgsmodell der dualen Ausbildung entscheiden.
Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Stärkung der Oberschulen sowie der Berufsschulen. Berufe in Handwerk und Industrie dürfen nicht länger Chancen zweiter Wahl sein und erfordern eine entsprechende Anerkennung.
Die Überakademisierung gilt es folglich einzubremsen, denn auch ein Facharbeiter kann mit Fleiß im Laufe der Jahre bis hin zum erfolgreichen Unternehmer aufsteigen.
Damit dieser Weg erleichtert wird, muss die Regierung jedoch einige Versäumnisse beheben: Sie hat im Koalitionsvertrag z.B. die Erhöhung des Meisterbonus angekündigt. Auf die Umsetzung warten wir bis heute leider vergebens.“
Hintergrund: Bereits vor gut zwei Jahren beantragte die AfD-Fraktion, den Meisterbonus zu erhöhen und die Meisterpflicht zu erweitern, um Handwerksberufe attraktiver zu machen (Drs. 7/1940). Zudem setzen wir uns für Ausbildungsvielfalt in der Fläche ein. Dazu ist es erforderlich, den Ausbildungskahlschlag in den Berufsschulzentren zu beenden (vgl. Antrag 7/5950).