Laut der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS) fehlen im Freistaat 388 Hausärzte. Die KVS schlägt deshalb Alarm: „In ländlichen Regionen besteht bereits jetzt eine Unterversorgung.“ Besonders dramatisch ist die Situation in Torgau, Frankenberg-Hainichen, Werdau, Reichenbach (Vogtland), in Weißwasser und im Erzgebirge.
Dazu erklärt der sächsische AfD-Fraktionsvorsitzende, Jörg Urban:
„Wir müssen alle sehr guten Schüler dafür begeistern, sich in ihrer Heimat langfristig zu verwurzeln, in Sachsen Medizin zu studieren und später eine Arztpraxis zu übernehmen. Die viel zu spät eingeführte Landarztquote leistet genau das. Wir haben sie bereits 2017 beantragt. Es dauerte allerdings fünf Jahre, bis diese Idee von der Regierung halbherzig umgesetzt wurde. Diese fünf Jahre fehlen uns jetzt.
Neben einer Erhöhung der Landarztquote fordern wir die Regierung dazu auf, in unterversorgten Gebieten zusammen mit der KVS ambulante Eigeneinrichtungen aufzubauen. Thüringen kann uns hier als Vorbild dienen.
Der Betrieb solcher Eigeneinrichtungen ist gesetzlich festgeschrieben (§ 105 Abs. 1c Satz 3 SGB V), wird von SPD-Gesundheitsministerin Petra Köpping jedoch seit Jahren ignoriert.“
Hintergrund: Am 4. März wird die Verbesserung der ärztlichen Versorgung auf Initiative der AfD Thema im Sozialausschuss (Drs. 7/14774).