Ein Referentenentwurf zum Bundesjagdgesetz will den Abschuss von Rehwild deutlich erhöhen. Dadurch soll eine Verjüngung des Waldes gefördert werden, ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen für junge Bäume, deren Triebe die Rehe gern fressen. Jagdpächtern werden Zwangsmaßnahmen angedroht, wenn sie die vorgegebenen Abschusspläne nicht einhalten.
René Hein, Sprecher für Jagd, Wald und Forst der sächsischen AfD-Fraktion, erklärt:
„Das Reh ist ein integraler Teil unserer Kulturlandschaft. Die hohen Abschuss-Quoten sind aus Landschafts- und Tierschutz-Gründen inakzeptabel. Zudem sind diese Pläne noch nicht einmal zielführend: In Baden-Württemberg sind die Abschüsse in den staatlichen Forsten in den letzten zehn Jahren um insgesamt mehr als vierzig Prozent erhöht worden – und trotzdem wurden keine wesentlichen Verbesserungen beim Abfressen junger Triebe erzielt.
Im Gegenteil trägt gerade der hohe Jagddruck zu vermehrtem Abfressen bei, denn die Tiere müssen den erhöhten Energiebedarf kompensieren, und das geschieht eben durch den Verzehr des Austriebs junger Bäume.
Unser Wald ist weit mehr als nur eine wirtschaftliche Größe. Reine Kosten-Effizienz ist die falsche Einstellung. Deswegen muss für alle Beteiligten – Jagdpächter, Forstbehörden, erholungssuchende Bürger, Landschafts- und Tierschützer – eine auskömmliche Lösung gefunden werden. Wir sind für einen ‚Wald mit Wild‘. Die CDU-geführte Staatsregierung muss sich gegen die Pläne aus Berlin stellen.
Der Bundesjagdverband teilt unsere Kritik übrigens auch.“