Frohe Ostern!

Post aus Sachsen! Die Sonntagskolumne von Jörg Urban

Liebe Freunde, liebe Leser,

„Friede sei mit euch!“ Das waren die ersten Worte des auferstandenen Jesus. So steht es in der Bibel und deshalb ist der Gedanke des Friedens untrennbar mit dem Ostersonntag verbunden.

Sich selbst in schwierigen Zeiten friedlich zu verhalten, ist aber nicht nur eine zentrale Botschaft des Christentums. Gleich in der Präambel des Grundgesetzes heißt es, das „deutsche Volk“ habe die Aufgabe, „dem Frieden der Welt zu dienen“.

Bis vor einigen Jahren hatte sich diesem lobenswerten Ziel vor allem das politisch linke Spektrum verschrieben. Die Grünen waren sogar einmal als Friedenspartei angetreten, verabschiedeten sich davon allerdings schon Ende der 1990er-Jahre, als sie erstmals auf Bundesebene in Regierungsverantwortung kamen.

Inzwischen sind die Grünen derart kriegsbegeistert, dass sie sich von den traditionellen, pazifistischen Ostermärschen sogar distanzieren.

Seltsam ist auch die Position der Linkspartei: Die Parteispitze und der Leipziger Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann warnen vor einer Unterwanderung der Ostermärsche durch „rechtsgerichtete Gruppen“. Eine „Friedenspolitik von rechts“ gebe es nicht, sagen sie.

Das ist gleich in mehrfacher Hinsicht falsch: Zum einen gab es schon immer patriotische Politiker, die sich für den Frieden einsetzten. Alfred Mechtersheimer, zunächst CDU-Mitglied und später parteiloser Abgeordneter der grünen Bundestagsfraktion, dürfte dafür das prominenteste Beispiel sein.

Zum anderen gehört es doch gerade zum Frieden dazu, Gräben zu überwinden und die Gemeinsamkeiten vor die Unterschiede zu stellen. Bei Ostermärschen für den Frieden darf es daher keine Ausgrenzungen geben. Jeder muss willkommen sein, wenn es um den Frieden geht!

Zudem kann man nur friedfertig sein, wenn man sich in die Lage anderer Personen und Staaten hineindenken kann. Erstaunlicherweise wird heute sehr häufig „soziale Empathie“ angemahnt. Praktiziert wird sie aber nur selten.

Als positive Ausnahme zu nennen, ist dabei Papst Franziskus. Nachdem der Ukraine-Krieg ausbrach, nahm er umgehend Kontakt zur russischen Botschaft des Vatikans auf. Er suchte also sofort die diplomatische Verständigung. Deutsche Medien indes kritisierten ihn dafür und nannten diese richtige Initiative einen „ungewöhnlichen Schritt“.

Papst Franziskus versuchte auch danach zu vermitteln. Russland forderte er auf, sich an Jesus zu orientieren, um „Wege zum Frieden“ zu finden, damit das Schießen aufhöre.

Zugleich wandte er sich an den Westen. Das „Bellen der Nato an Russlands Tür“ bezeichnete der Papst öffentlich als einen maßgeblichen Auslöser des Krieges. Statt einseitig Partei zu ergreifen, hat er somit stets beide Seiten zu Kompromissen aufgefordert.

Verständlich wird vor diesem Hintergrund sein jüngster Aufruf, den „Mut der weißen Fahne“ aufzubringen und endlich zu verhandeln. Die „weiße Fahne“ symbolisiert dabei nicht, wie von deutschen Medien behauptet, die bedingungslose Kapitulation der Ukraine. Die weiße Fahne steht vielmehr für die Bereitschaft, in offene Verhandlungen einzutreten.

Man sollte die Rolle des Papstes in Friedensfragen keinesfalls unterschätzen. Der „Heilige Stuhl“ ist ein offizielles Völkerrechtssubjekt und für alle Völkerrechtssubjekte – gleich welcher Größe – gilt seit dem Westfälischen Frieden, durch den der 30-jährige Krieg beendet wurde, Gleichberechtigung.

Auch der Freistaat Sachsen könnte auf dem diplomatischen Parkett – über substanzlose Meinungsäußerungen des Ministerpräsidenten hinaus – mitmischen. Am 2. Juli 1996 schloss der Freistaat Sachsen mit dem Heiligen Stuhl „in freundlichem Geist“ einen Vertrag ab, der die wohlwollende Zusammenarbeit besiegelte. Seitdem besuchten sächsische Ministerpräsidenten mehrfach den Vatikan.

Warum sollte man diese gewachsenen Beziehungen nun nicht dafür nutzen, um mit Nachdruck für den Frieden zu werben und ein starkes Signal für „Diplomatie statt Waffen“ in die Welt zu senden?

Die AfD setzt sich genau dafür ein. Sachsen, Deutschland und am besten natürlich ganz Europa sollten zusammen mit dem Papst eine Friedensinitiative starten, statt das Sterben in der Ukraine durch Waffenlieferungen zu verlängern.

Das christliche Osterfest lehrt, dass man selbst nach dem größtmöglichen Leid und Unrecht – in diesem Fall der Kreuzigung – den Frieden niemals aus den Augen verlieren darf.

Ich wünsche mir, dass sich unsere Regierung diese Botschaft zu Herzen nimmt. Und Ihnen wünsche ich frohe Ostern mit Ihrer Familie und Ihren Freunden!

Bis nächsten Sonntag,
Ihr Jörg Urban30

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