Die große Inflationslüge

📬 Post aus Sachsen! Die Sonntagskolumne von Jörg Urban 📬

Liebe Freunde, liebe Leser,

die Tagesschau vermeldete vor wenigen Tagen: Die „Inflation (…) wird schwächer“.

Haben wir also das Schlimmste überstanden? Mitnichten! Was die Tagesschau titelte, grenzt vielmehr an Lüge und Vertuschung.

Der Preis-Schock hält weiter an und erreichte in Sachsen im Januar mit 9,2 Prozent einen neuen Höchststand.

Zweistellig ist die Inflation nur aus einem Grund nicht mehr: Ihre statistische Erfassung wurde heimlich geändert, oder besser gesagt: manipuliert. Mieten und Haushaltsenergie werden seit diesem Jahr geringer gewichtet, obwohl es hier bekanntlich die größten Preissprünge gab und gibt.

Wenn Sie also von Ihrem Vermieter demnächst eine satte Nebenkosten-Erhöhung aufgedrückt bekommen, weil die Gaspreise explodiert sind, macht sich das zwar sehr deutlich auf ihrem Konto bemerkbar. Die Statistik-Behörde rechnet diese Teuerung dann aber im Nachhinein klein. Die Vermutung liegt nahe, dass dies geschieht, um das Regierungsversagen zu verschleiern.

Verbohrt wie kaum ein anderes Land drängt die Bundesrepublik schließlich auf eine Bestrafung Russlands und nimmt dabei in Kauf, den Wohlstand der eigenen Bürger zu ruinieren.

Andere Staaten verfolgen hingegen längst wieder eine pragmatische Interessenpolitik. Der Energieökonom Professor Manuel Frondel stellt so erstaunt fest, dass „die russischen Gasexporte durch die Ukraine wieder erhöht“ wurden.

„So liegt der Anteil der Gasimporte aus Russland in Österreich mit rund 70 Prozent wieder beinahe so hoch wie vor dem Krieg. Gazprom erfüllt seine Lieferverpflichtungen durch sehr langfristige Verträge mit der österreichischen OMV wieder zu 100 Prozent“, erklärt Frondel.

Damit stellt sich unweigerlich die Frage, warum Deutschland freiwillig auf günstiges, russisches Gas verzichtet, während unsere „Nachbarländer wieder vermehrt Gas aus Russland beziehen“ (Frondel).

Die Ampel-Koalition hat darauf keine Antwort. Das einzige, was sie deshalb anscheinend tut, ist es, die Folgen ihrer desaströsen Politik durch Statistik-Tricks zu vernebeln. Wir werden ihr das selbstverständlich nicht durchgehen lassen.

Deutschland muss alle bestehenden Pipelines und Liefermöglichkeiten für Gas, Öl und andere Rohstoffe nutzen, damit die Heiz-, Sprit- und Beschaffungskosten sinken. Darüber hinaus müssen Nord Stream 1 und 2 repariert werden.

Die Manipulation der tatsächlichen Inflationsrate zur Ablenkung von Fehlentwicklungen ist übrigens ein altbekannter Schachzug. Als der Euro eingeführt wurde, einigte man sich fast zeitgleich auf eine neue Berechnung der Inflation.

Die sogenannte „hedonische Methode“, die seither Anwendung findet, berücksichtigt viele Kostensteigerungen überhaupt nicht mehr. Das Argument dazu: Weil Produkte besser werden, dürften sie auch im Preis steigen. Es gebe schließlich für den Käufer einen „Lustzugewinn“.

Angenommen, Ihr Kind wünscht sich zum Geburtstag eine Spielekonsole. Früher kostete sie 250 Euro, nun 300 Euro. Aufgrund neuen technischen Schnickschnacks unterstellt der Staat, ihrem Kind würde das Spielen nun 20 Prozent mehr Spaß bereiten, weshalb die tatsächliche Inflation nicht erfasst werden müsste.

Umgedreht fließt es allerdings nicht in die offizielle Inflation ein, wenn Sie aufgrund gestiegener Preise auf günstigere Angebote umsteigen. Wer im Restaurant keine 25 Euro (früher: 20 Euro) für ein Rindersteak ausgeben möchte und deshalb auf ein Schweineschnitzel für 18 Euro umsteigt, senkt damit die Inflationsrate, obwohl er auf einen Preisanstieg reagiert.

Was lässt sich daraus lernen? Es gibt das Sprichwort: „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.“ Meiner Meinung nach müsste man dieses Sprichwort heute etwas verändern. Ich rate Ihnen, keiner Regierung zu vertrauen, die ihren Machterhalt mit Fälschungen, Lügen und einem Verdrehen der Wirklichkeit sichert.

Schluss mit der Manipulation, denn dann wird offensichtlich, was in Deutschland falsch läuft. Der Euro ist gescheitert. Die Europäische Union in ihrer jetzigen Form ist gescheitert. Die Sanktionspolitik gegenüber Russland ist gescheitert. Und die „Energiewende“ ist selbstverständlich auch gescheitert.

Haben wir deshalb Mut zur Wahrheit und zu neuen Lösungen: Wir brauchen eine harte Währung, ein Europa der Vaterländer, Frieden mit Russland und eine sichere Energieversorgung mit Kohle, Kernkraft und günstigem Gas.

Bis nächsten Sonntag,
Ihr Jörg Urban

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